Geometrische Aufgaben,
nach der Methode der Griechen bearbeitet, von Sb. A. Dir--
ft e r w e g. Anderer Theil mir 5 Tafeln, gr. 8. 1 */3 3/dr.
Desdiophcmtus voumexandria sechs ersten Bücher.
Enthaltend sehr sinnreiche und künstliche arithmetische Aus-
gaben. Deutsch bearbeitet und algebraisch ausgelöst, von
Daniel Schürmann in Remscheid. (Erscheint bald.)
kl. 4. Subscriptionvpreiö \'/2&h£r_________________________
Der Charakter und die Bestimmung des Mannes.
Bon Dr. Fried. Ehrender g. 2tc izluflagc. I5/, 3/iür.
Neues Handbuch für Reisende am Rheine,
enthaltend die Nachweisung alles Sehcnswcrtben im Gebiete
dieses Stroms von der Duelle bis zur Mündung. 260
enggcdruckre Seiten. Mit einer neuen Karte. 1
Km re Darstellung der deutschen Geschichte
für Volksschulen. Von Fr. Kohl rausch, gr. 6. Zweite
verbesserte und vermehrte Auslage. l/2
Chronologischer Abriß der Weltgeschichte,
zunächst für den Jugend-Unterricht. Bon Fr Kohl rausch.
Achte verbesserte und mit einer synchronistischen Tabelle
der alten, so wie der neueren Staaten-Geschichte ver-
mehrte Auflage, gr. 4. yi2 Thaler.
Hierographie, oder topographisch-synchronistische
Darstellung der Geschichte der christlichen Kirche
in Landkarten. Von A. W. Möller. Zwei Hefte, in 12 Karten.
gr. Folio. 2 Thaler._________________
Kleiner historischer Atlas zur allgem. Weltgeschichte
für den Schulgebrauch; von A. W. Möller. Zu Kohlrausch's
Abriß der Weltgeschichte, nach dessen Angaben entworfen. 10 Kar-
ten. Folio. Neu gezeichnete Auflage. 1 Lhlr.
Ido eiizlisli Reader
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Lindley Murrap, der englische Leser.
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Anfängern erleichternd mit Anstand und Erfolg zu lesen, Sprache
und Gedanken zu veredeln, die wichtigsten Grundsätze der Tugend
einzuprägen. Nach der siebenzehnten Auflage durch ein Wör-
terbuch für Deutsche erläutert von C. 2- Henke. 8. % Thaler.
Deutsche Schul - Vorschriften.
Geschrieben und gestochen von Fr. Ludy. % Tbaler.
Thomas Tomkins englische Vorschriften.
Gestochefl von Fr. Lut p 1 Thaler.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 4*3
- 1 t
war die Trauung mit der Erzherzogin Marke
Louise) ; wurde der Vkcekönig von Italien zum
künftigen Nachfolger des Fürsten Primas, nun
Großherzogs von Frankfurth, ernannt; wurde Hol»
land, nachdem der König Ludwig die Krone nie-
dergelegt hatte, weil er nicht das Werkzeug in
seines Bruders Hand zum Verderben feine- Volkes
seyn wostte, ganz mit Frankreich vereinigt, —
„weil Holland nichts sey, als eine Anschwemmung
des Rheins, der Maas und Schelde, der großen
Pulsadern des französischen Reiches.n Und end-
lich , zum Beweise, daß er nun Alles könne, wo-
nach ihn gelüste, und daß er gar keine Rücksicht
mehr nehme, beschloß Napoleon plötzlich, das ganze
nordwestliche Teutschland, was am Ausflüsse der
Weser, der Ems und der Elbe liegt, mit den al
ten freien Handelsstädten Bremen, Hamburg
und Lübeck, auch mit Frankreich zu vereinigen.
„Der Schleichhandel, der an diesen Küsten und
von diesen Städten mit England getrieben werde,"
mußte der Vorwand dazu seyn. So war Teutsch-
land seiner Küsten und seines Seehandels beraubt
und der Strom, der noch immer das eigentliche
französische Reich von Teutschland gesondert hatte,
war durch eine so willkührliche, bloß von der Laune
gezeichnete, Länder und Flüsse queer durchschnei»
dende Linie überschritten, daß man offenbar sah,
es sey dieses nur die Einleitung zu noch größeren
Gewalrschritten, und ein Stück Teutschlands nach
dem andern werde in den Abgrund hinabgezogen
werden.
Was jedoch der neu errichteten, langst alle
Schranken der Mäßigung überschreitenden, Macht
einzig auch über das Leben des Stifters hinaus
eine feste Dauer hätte gewähren können, die Be-
festigung derselben im Glauben und im innigsten
Gemüthe der Völker, das hatte Napoleon nie ver-
standen; jetzt that er, was diesen Wirkungen am
schroffsten entgegen war. Schon von Wien aus
im Jahr 1609 hatte er den Papst, den allge-
meinen Vater der katholischen Welt, der in dem
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Großherzogs_von_Frankfurth Ludwig_die_Krone Ludwig Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Holland Rheins Bremen Hamburg Frankreich England Wien
124 m. Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 768- 919.
In den folgenden Jahren ließ er nur Streifzüge
gegen sie machen; sein Heer blieb inveß in Süd-
teutschland stehen und arbeitete an einem Kanäle
zwischen dem Mayn, der Altmühl und Rednitz, der,
wäre er vollendet, die Nordsee, durch den Rhein,
mit der Donau und so mit dem schwarzen Meere in
Verbindung gebracht haben würde; ein wichtiges,
weit aussehendes Werk für den Handel! Aber un-
günstige Witterung und Hindernisse des Bodens,
vorzüglich aber die Ungeschicklichkeit feiner Werkleute,
die nicht einmahl das Sumpfwasser an den Orten,
wo gegraben wurde, abgeleitet und die Wände des
Kanales gegen das Einstürzen zu sichern verstanden,
vereitelten das Werk. Und daß er nicht die Avaren
von Neuem angriff, und sich den Weg nach Konstan-
tinopel öffnete, daran war ein neuer Aufstand der
Sachsen Schuld. Diesen, die nicht lange Kriegs-
züge, sondern nur schnelle Streifereien kannten und
liebten, war die beschwerliche Heeresfolge in so ent-
fernte Gegenden überaus lästig. Sie weigerten sich
derselben und hinderten auch die Friesen daran. Da-
her mußte der König wiederum mehrere Streifzüge
in ihr Land thun, auf denen er 797 bis an den
Ocean zwischen Elb- und Wesermündung kam.
Endlich, im Jahr 3o3, wurde der Friede mit
den Sachsen zu Selz fest und auf immer geschlossen.
Sie entsagten dem Götzendienst, vereinigten sich ganz-
nlit dem fränkischen Reiche, und erhielten dafür,
daß sie frei seyn, und nach ihren Gesetzen durch Gra-
fen und königliche Sendboten regiert werden sollten,
wie Allemannen und Baiern. Es ist dieses also eher
ein Vertrag des sächsischen Stammes mit König
Karl, ald erne Unterwerfung zu nennen; und sie hat-
ten solchen ehrenvollen Ausgang ihres langen Frei-
heitskampfes durch die Standhaftigkeit, mit der sie
ihn geführt, wohl verdient. Aber auch Karls Be-
harrlichkeit ist zu bewundern:, denn, wenn er auch
die größere Zahl und die Ueberlegenheit der Kriegs-
kunst auf seiner Seite hatte, so hatten sie dagegen
die Vortheile des Bodens und der Wälder und
Sümpfe, wie ehemahls in ihrem Kampfe gegen die
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl Heinrich_I. Karl Karl Karls
22 Einleitung.
Iwiuiuuv v
der Saale, dann am rechten Elbufer der Havel, Spree und Oder
inne hatten; ja, Tacitus setzt Sueven-Völker noch bis über die
Weichsel hinaus, sowohl im inner» Lande, als an den Ostsee-
Küsten, und jenseits derselben in Schweden. Gründe der Wahr-
scheinlichkeit lassen zwar zwischen Oder und Weichsel, und an letz-
terem Flusse, noch einen dritten, den gothisch-vandalischen Stamm,
erkennen; allein wir können, da die festen Nachrichten fehlen, nur
darauf hindeuten, wovon weiter unten ein Mehreres. — Die Sue-
ven waren, wie Cäsar berichtet, schon früh zu einem großen Bunde
vereinigt, dessen Grundzüge durchaus kriegerisch waren. Die Liebe
der Waffen sollte in allen lebendig erhalten werden, auf daß sie zu
jeder Unternehmung stets bereit seyn möchten. Daher hatten die
Einzelnen kein bestimmtes Maaß an Länderei, sondern die Fürsten
und Vorsteher theilten den Familien jährlich ihr Land zu, wie und
wo es ihnen gut däuchte; auch durften sie nicht einmal denselben
Acker zwei Jahre hintereinander bestellen, sondern mußten mit an-
dern tauschen, damit keiner sich an den Boden gewöhnen und den
festen Wohnplatz liebgewinnen möchte, und die Lust des Krieges
mit dem Ackerbau vertauschte. Wenn der Einzelne ein weites Ge-
biet erwürbe, so fürchteten sie, möchte der Mächtige den Armen
verdrängen, sich zierliche Häuser erbauen, und es möchten durch
Begierde nach Reichthum, Partheiungen und Spaltungen entstehen.
Außerdem mußten jährlich aus jedem ihrer hundert Gaue tausend.
Männer in den Krieg ziehen, die übrigen aber, die zu Hause blie-
den, den Acker für diese mitbestellen. Im folgenden Jahre waren
umgekehrt die andern unter den Waffen, und jene Zu Hause; so
daß sowohl der Feldbau als auch die Kunst der Waffen in bestän-
diger Uebung war.
Sie hielten es für einen Ruhm, wenn an ihren Grenzen das
Gebiet weit herum wüst lag, zum Zeichen, daß die Nachbar-Völ-
ker ihrer Gewalt nicht hatten widerstehen können. Auch mochte
es ihnen also sicherer scheinen gegen plötzlichen Ueberfall.
In diesen, wenn gleich rohen, Grundzügen des fuevischen Bun-
des zeigt sich schon ein großer Gedanke, und beweiset, daß unsere
Vorfahren zur Zeit von Christi Geburt keineswegs zu den wil-
den Völkern gezählt werden dürfen. Was Lykurg durch seine
Gesetzgebung bei den Spartanern bewirken wollte, und weshalb auch
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Drusus kn Deutschland. 79
nuivmimmvmvuv\ivnvvmi\m\n\ii\»im\mmi\v»m\uvv
umringt wurde. Nur ihre zu große Zuversicht auf einen gewissen Sieg,
die sie zu einem regellosen Angriffe verleitete, rettete ihn und sein
Heer. Er bauete darauf, am Zusammenfluß des Aliso und der
Lippe das feste Schloß Aliso, um hier einen Stützpunkt für
seine Unternehmungen gegen die Völker an der Weser zu haben.*)
Bei diesen Kriegen war den norddeutschen Völkerschaften vor
allen Dingen ihre zerstreute Wobnart günstig. Nach Dörfern müssen
große Wege führen, durch diese findet sie der Feind leicht und
erhält sich von ihrem Vorrathe; der einzelne Wohner aber baut
sich nicht an der Heerstraße an, sondern sucht einen verborgenen
Platz in Gehölzen. Der Feind darf sich nicht so sehr zerstreuen;
und findet er auch ein einzelnes Haus, so ist es leer, und die
Bewohner sind mit ihrer Habe in die Wälder gewichen.
So brachten die schnellen und weiten Zuge in Deutschland dem
Drusus zwar viel Rubin bei den Römern, beit Deutschen aber
wenig Schaden. Im Herbst und Winter und Frühjahr wohnten
sie ruhig an den Orten, welche die Feinde wiederum verlassen
hatten. Doch hätte Drusus wohl endlich das Mittel gefunden,
seine Herrschaft in Nieder--Deutschland zu befestigen, wenn er
länger gelebt hätte. Einen Anfang dazu hatte er gemacht. Er
bame feste Schlösser an den Mündungen der Flüsse, die in den
Rhein und die Nordsee fließen, damit er die Schifffahrt auf den-
selben in seiner Gewalt hätte; denn auf einer Flotte von vielen
» kleinen Schiffen brachte er einen Theil des Heeres sicherer in das
Land, und führte bequem die Lebensmittel nach. Zu diesem Ende
legte er auch einen Kanal an, welcher nach ihm der Drusus-Gra-
den hieß, (noch jetzt wird er Drusus-Vaart genannt,) und den
Rhein zwischen Doesburg und Asselort mit der Psscl verband.
Durch diesen Kanal wurde der Rhein mit dem Zuider-See, Fle-
vum ostium der Alten, in Verbindung gebracht, und die Römer
konnten nun von allen ihren Anlagen am Rhein durch diese Aus-
fahrt in die Nordsee gelangen. Drusus selbst hat diesen Weg ge-
nommen, um sich mit den Friesen zu verbinden und zur See die
Mündung der Ems zu erreichen, und ander Mündung der Ems
baute er, wahrscheinlich dem heutigen Emden gegenüber, ein Kastell.
Am Rhein legte er wohl 50 solcher Kastelle an, befestigte vor-
züglich Bonn und Mainz, letzteres auf der Gränzscheide gegen
die Sueven, und versah sie mit Brücken und Flotten zu ihrer
Vertheidigung, und auf dem Faunus, Gebirge gründete er das
Kastell Arctaunum, gegen die Katten gerichtet, auf der jetzi-
gen Höhe bei Homburg. Wäre er nun mit solchen Befestigungen
von Jahr zu Jahre immer nur um ein Weniges in Deutschland
vorgerückt, so, daß er im Herbste oas besetzte Land nicht wieder
zu verlassen brauchte, so möchte die Herrschaft der Römer, mit
ihrer Sprache und ihren Sitten, auch in unser Vaterland einge-
drungcn seyn. Aber sein Ziel ward ihm schon in dem vierten
) Uebcr die Lage von Arbalo und Aliso s. die Einleitung.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
52 Ii. Ztr. Das Mittelalter. Von 768 bis 1517.
großen Haufen aufgeschüttet, mit Wällen und Graben um-
schlossen hatte, und nun ängstlich bewachte.
Mit ihnen einen Krieg anzufangen, um diese reichen
Schätze zu gewinnen, wäre vielleicht für einen gewöhnlichen
Eroberer eine große Lockung gewesen; für Karls Geist war
dieser Zweck zu klein. Aber -enes feindselige Volk war ihm
in anderer Hinsicht sehr im Wege. Jenseits des Avareu-
Landes fing das oströmische oder griechische Kaiserthum an,
von welchem wir schon oben erzählt haben, daß es viel län-
ger, als der westliche Theil des Reiches, bestanden und
Konstantinopel zu seiner Hauptstadt gehabt habe. Mit den
Kaisern in Konstantinopel war Karl in freundschaftlichem
Vernehmen und hätte gern eine große Handelsstraße ans
seinem Lande bis in das ihrige zu Stande gebracht, um die
schönen Waaren des Morgenlandes, Seide und Purpur,
Gewürze aller Art und kostbare Specereien, herbeizuholen
und den Kunftfleiß seines Volkes durch lebhaften Verkehr
anzufeuern. Der Donanstrom, der ans seinem Reiche bis
in das griechische Kaiserthum floß, bot ihm dazu eine herr-
liche Gelegenheit dar; aber an einem großen Theile der
Donau entlang wohnten die räuberischen Avaren, die allen
'Verkehr auf dem Flusse unmöglich machten. Deshalb faßte
König Karl endlich den Entschluß, sie auszurotten oder zu
unterwerfen, und im I. 791 zog er mit großer Macht gegen
sie aus. Von Schwaben und Barern zog er an der Donau
hinunter; auf der Mittagsseite des Flusses gingen die Fran-
ken, auf der Nordseite die Sachsen und Friesen, die beide
nun auch schon im Heerbanne mitziehen mußten; auf dem
Flusse selbst fuhren unzählige Schiffe mit einem dritten Theile
des Heeres. Vor solcher Macht wichen die Avaren ohne
Schlacht zurück und ließen ihr Land, bis an den Naabfluß
in Ungarn, in Karls Hand.
Dieser ließ nun sogleich im nächsten Jahre Vorbereitun-
gen zur Ausführung seines großen Handelsplanes machen.
Sein Heer mußte an einem Kanäle arbeiten, der die Nord-
see, — das Meer bei Holland und am Ausfluß der Weser
und Elbe, — mit dem schwarzen Meere in Verbindung brin- !
gen sollte, woran Konstantinopel liegt. Vom Maine
nemlich sollte dieser Kanal bis zur Rednitz in Franken
gezogen werden; dann konnte man aus der Nordsee in den
Rhcrn, ans diesem in den Main, dann durch den Kanal in
die Rednitz, aus dieser in die Altmühl, und so in die Do-
nau gelangen. Ein großer Plan! —
Aber es war gerade ein sehr ungünstiges Regenjahr;
dazu verstanden seine Werkmeister die Kunst nicht, in sumpfi-
gem Boden das Wasser durch Seitengrüben abzuleiten und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Karls Konstantinopel Konstantinopel Donau Donau Fran- Sachsen Ungarn Karls Holland Maine Nordsee Main
Karl der Große»
49
Süd-Westen die Araber, im Nord-Osten die Sachsen, im Osten die
Slaven. Blos im Süd-Osten war noch ein Volk übrig, welches
die Gewalt seiner Waffen noch nicht gefühlt hatte: das waren die
Avaren, in Ungarn und Oestreich, ein wildes Räuber-Volk, welches
die, in frühern Raubzügen erworbenen, Schätze in großen Haufen
aufgeschüttet, mit Wällen und Gräben umschlossen hatte, und nun
ängstlich bewachte. t
Mit ihnen einen Krieg anzufangen, um diese reichen Schatze
zu gewinnen, wäre vielleicht für einen gewöhnlichen Eroberer eine
große Lockung gewesen; für Karls Geist war dieser Zweck zu klein.
Aber jenes feindselige Volk war ihm in anderer Hinsicht sehr im
Wege. Jenseits des Avaren-Landes sing das oströmische oder griechi-
sche Kaiserthum an, von welchem wir schon oben erzählt haben, daß
es viel länger, als der westliche Theil des Reiches, bestanden und
Konstantinopel zu seiner Hauptstadt gehabt habe. Mit den Kaisern
in Konstantinopel war Karl in freundschaftlichem Vernehmen und
hätte gern eine große Handelsstraße aus seinem Lande bis in das
ihrige zu Stande gebracht, um die schönen Waaren des Morgenlan-
des, Seide und Purpur, Gewürze aller Art und kostbare Spezereien,
herbeizuholen und den Kunstfleiß seines Volkes durch lebhaften Ver-
kehr anzufeuern. Der Donaustrom, der aus seinem Reiche bis in
das,griechische Kaiserthum floß, bot ihm dazu eine herrliche Gelegen-
heit dar; aber an einem großen Theile der Donau entlang wohnten
die räuberischen Avaren, die allen Verkehr auf dem Flusse unmöglich
machten. Deshalb faßte König Karl endlich den Entschluß, sie aus-
zurotten oder zu unterwerfen, und im Jahr 791 zog er mit großer
Macht gegen sie aus. Von Schwaben und Baiern zog er an der
Donau hinunter; auf der Mittagsseite des Flusses gingen die Fran-
ken, auf der Nordseite die Sachsen und Friesen, die beide nun auch
schon im Heerbanne mitziehen mußten; auf dem Flusse selbst fuhren
unzähliche Schiffe mit einem dritten Theile des Heeres. Vor solcher
Macht wichen die Avaren ohne Schlacht zurück und ließen ihr Land,
bis an den Raab fluß in Ungarn, in Karls Hand.
Dieser ließ nun sogleich im nächsten Jahre Vorbereitungen zur
Ausführung seines großen Handelsplanes machen. Sein Heer mußte
an einem Kanäle arbeiten, der die Nordsee mit dem schwarzen Meere
in Verbindung bringen sollte. Vom May ne nämlich sollte dieser
Kanal bis zur Rednitz in Franken gezogen werden; dann konnte
man aus der Norsee in den Rhein, aus diesem in den Mayn, dann
durch den Kanal in die Rednitz, aus dieser in die Altmühl, und
so in die Donau gelangen, auf welcher man dann durch weite Land-
striche in das schwarze Meer schiffte. Ein großer und kühner Plan! —
Aber es war gerade ein sehr ungünstiges Regenjahr; dazu ver-
standen seine Werkmeister die Kunst nicht, im sumpfigen Boden das
Wasser durch Seitengräben abzuleiten, und die Wände des Kanals
gegen das Einstürzen zu sichern. Daher ging das Werk langsamer,
als er gedacht hatte; er mußte an der Möglichkeit der Ausführung
zweifeln, und damit war der eigentliche Zweck des Krieges gegen die
Kohlr. Darstellung d. d. G. 4 Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls Karl Karl Karl Karl Raab Karls
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ungarn Karls Konstantinopel Konstantinopel Donaustrom Donau Baiern Donau Fran- Sachsen Ungarn Karls Nordsee Norsee Rhein Donau